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Ortheils Lesetipps Januar 2021

Der Autor Hanns-Josef Ortheil stellt hier jeden Monat seine drei persönlichen Lesetipps vor:

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Ilka Piepgras : "Schreibtisch mit Aussicht - Schriftstellerinnen über ihr Schreiben", Kein & Aber

 

Angeregt durch einen Essay der amerikanischen Schriftstellerin Anne Tyler („Still just writing“) hat Ilka Piepgras, die Herausgeberin dieser Anthologie, vergleichbare Texte von mehr als zwanzig zeitgenössischen Autorinnen aus Europa und den USA gesammelt, die darin porträtieren: „warum sie schreiben und wie sie geworden sind, was sie sind“. Ziel dieser Anthologie sei es, heißt es weiter im Vorwort, „die Situation schreibender Frauen zu erhellen – in bewusster Abgrenzung von Männern“. Entstanden ist so ein breit angelegtes Gegenwartspanorama von Schreibbedingungen, Schreibmotivationen und inspirativen Wegen. Hoch interessant für alle, die nicht nur viel lesen, sondern sich auch mehr oder weniger intensiv im Schreiben versuchen.

Ivo Andrić: "Insomnia – Nachtgedanken", Zsolnay

 

Hrsg., aus dem Serbischen übersetzt und mit einem Nachwort von Michael Martens.

Der bosnische Schriftsteller und Nobelpreisträger Ivo Andrić (1882-1975) hat nicht gerne von sich selbst berichtet oder erzählt. Eher im Geheimen hat er Erlebnismomente und Überlegungen in einem während vieler schlafloser Nächte geführten Notizbuch festgehalten. Sie lassen sich wie ein Protokoll all dessen lesen, was tagsüber verborgen bleibt und zurückgehalten wird, aber dennoch Bahnen in das dunkle Unterbewusstsein gräbt. Nachts beleben sich diese Motive und verlangen nach Erwiderungen und Antworten…, um die sich der große Erzähler Andrić auf ebenso ehrliche wie brillante Weise bemüht. Ein Buch der Nachtgedanken, das eigene Nachtgedanken begleiten und strukturieren könnte.

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Louise Glück: "Wilde Iris", Luchterhand

 

Aus dem Amerikanischen von Ulrike Draesner.

Als der amerikanischen Lyrikerin Louise Glück (geb. 1943 in New York) in diesem Herbst der Literaturnobelpreis zugesprochen wurde, kannte sie in Deutschland kaum jemand. Und dass zwei ihrer Lyrikbände („Averno“ und „Wilde Iris“ in den Jahren 2007/2008) bereits einmal in hervorragender Übersetzung durch die deutsche Lyrikerin Ulrike Draesner erschienen waren – daran erinnerte man sich erst, als man nachforschte. Der deutsche Verlag, der diese Bände früher veröffentlicht hatte, war selbst überrascht und bemühte sich, sie rasch nachzudrucken. Jetzt liegen sie vor – und „Wilde Iris“ erweist sich als Verführung, Pflanzen und Gärten neu zu lesen: als emphatischen Metapherntanz innerer, hoch empfindlicher Reaktionen auf Farben, Blüten und Stillleben.

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