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Ortheils Lesetipps Juli und August 2020

Der Autor Hanns-Josef Ortheil stellt hier jeden Monat seine drei persönlichen Lesetipps vor. Für den Sommer versorgt er uns direkt für zwei Monate:

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Jhumpa Lahiri : "Wo ich mich finde", Rowohlt

 

Aus dem Italienischen von Margit Knapp.

Der neue Roman der Pulitzer-Preisträgerin Jhumpa Lahiri ist eine ideale Sommerlektüre – spielt er doch im Rom, wo eine Universitätsangestellte von ihren einsamen Spaziergängen durch die Ewige Stadt erzählt. Sie tut das in über vierzig Kapiteln, die jeweils nur wenige Seiten haben und jedes Mal ein bestimmtes Detail des römischen Alltags in den Blick rücken: Eine Buchhandlung, ein Wartezimmer, eine Trattoria, ein Schreibwarengeschäft, das Meer. Das alles wird in einer hochkontrollierten, ruhigen Sprache so ins Bild gesetzt, so dass man die Atmosphären und Aromen ganz nahe miterlebt.

Jhumpa Lahiri: "Mit anderen Worten - Wie ich mich ins Italienische verliebte", Rowohlt

 

Übersetzt von Margit Knapp

Die amerikanische Schriftstellerin Jhumpa Lahiri ist mit Bengalisch und Englisch als Muttersprachen aufgewachsen. Verliebt hat sie sich als junge Frau aber ins Italienische – und zwar so sehr, dass sie mit ihrer Familie irgendwann nach Rom gezogen ist, um diese Sprache zu lernen. Inzwischen schreibt sie sogar auf Italienisch. Dieses Buch ist eine wunderbare Verführung für alle, die Freude am Erwerb einer fremden Sprache haben: damit man in Italien nicht wie ein tumber Tourist herumirrt, sondern sich traut, mit seinen Bewohnern in deren Sprache zu reden.

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Alan Bennett: "Der souveräne Leser", Wagenbach

 

Aus dem Englischen von Ingo Herzke

Alan Bennett ist einer meiner britischen Lieblingsautoren. In diesem Buch zeigt er seinen Leserinnen und Lesern, wie er liest. Er tut dies nicht als typischer Rezensent oder Kritiker, sondern als passionierter Leser und Schriftsteller, der sich über seine Lektüregedanken und –empfindungen klarwerden möchte. Deshalb verpackt er sie nicht in lange Essays oder Artikel, sondern vor allem in nachdenkliche Aufzeichnungen seines Tagebuchs. Wie liest er Texte von Kafka, wie schreibt er darüber? Wie steht es mit Stücken von Shakespeare? Bennetts Lesefibel ist ein brillanter Kursus in der Kunst, Lektüreerlebnisse unkompliziert, nackt und direkt darzustellen, ohne Fachvokabular und ohne das übliche, oft ablenkende Drumherum.

Bernd Stiegler und Felix Thürlemann: "Meisterwerke der Fotografie", Reclam

 

Die Sommerzeit ist durch Reise und Urlaub auch eine Zeit der Fotografien. Dieser Reclamband erzählt die Geschichte der Kunstgattung seit den Anfängen bis heute auf einleuchtend konkrete Weise: Über einhundertfünfzig Fotografien werden abgebildet und auf der jeweils gegenüberliegenden Seite knapp kommentiert und erläutert. So lernt man die Besonderheiten bestimmter Techniken und Stile ganz nebenbei kennen und erhält außerdem viele Anregungen für eigene Fotos, abseits von den meist üblichen Klischeebildern. Selbst alte Gemälde in einem venezianischen Palazzo lassen sich nämlich interessant und kreativ fotografieren, wenn zum Beispiel der Fotograf Elliott Erwitt sie mustert.

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Baptiste Morizot: "Philosophie der Wildnis oder Die Kunst, vom Weg abzukommen", Reclam

 

Aus dem Französischen übersetzt von Ulrich Bossier

Baptiste Morizot ist ein französischer Philosoph, der ungewöhnliche Wege zurückgelegt hat. Statt einfach nur „ins Freie“ oder „nach draußen“ zu gehen, sucht er nach versteckten Pfaden, auf denen sich Tiere bewegen. So bricht er mit der Vorstellung, wir seien als Menschen in der großen Natur meist allein, indem er anhand vieler Beweise und Indizien deren Terrainleben erkundet. Er folgt dabei nicht nur Wölfen oder Bären, sondern, überraschend und umsichtig, selbst dem Regenwurm. So entstehen Fallstudien einer „diskreten Kunst der Spurensuche“. Sehr animierend, wenn man neue Wege entdecken möchte, anstatt dem nächstbesten Reisetrupp zu folgen.

Hanns-Josef Ortheil: "Italienische Momente", btb

 

Seit fünfzig Jahren bin ich immer wieder nach Italien gereist – und das nicht nur für einen kurzen Urlaub, sondern oft auch, um dort länger zu leben. So habe ich viele Wochen und Monate in Rom, Venedig, Sizilien oder an der Adria verbracht und davon in Romanen, Essays und Tagebüchern erzählt. Aus all diesen Texten habe ich besondere Momente der Italienerfahrungen ausgewählt und aus heutiger Sicht kommentiert. Entstanden ist so ein kleines Italienbrevier mit vielen Texten über ein Land, dessen Menschen und Künsten ich sehr viel verdanke und das aus mir einen anderen Menschen gemacht hat.

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Besuchen Sie auch Herrn Ortheils Blog: http://www.ortheil-blog.de/

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