Die Geschichte ist einfach und leicht verständlich. Schon die Kleinsten verstehen, dass es einfach um wahre Liebe geht. Sehr romantisch, fast ein bisschen kitschig – ich liebe es. Die Bilder sind sehr modern, simpel und mit eher zurückhaltenden Farben, aber wirklich schön. Der Text ist in Reimen verfasst, was für Kinder einen schönen Rhythmus hat, allerdings sind die Reime leider ab und zu ein bisschen holprig. Da die Reime aber einfach so gut passen, kann man darüber hinwegsehen. Die Geschichte ist einfach zu süß! Ein Buchtipp von Marina Bonzelet

Waren Sie schon mal in der Antarktis? Oder ein Pony? Ich war beides kürzlich. Zumindest kam es mir beim Lesen so vor. Iain Lawrence schafft es, den Leser wirklich mit in die Arktis zu nehmen. Ich hörte die Schneestürme heulen, habe gefroren und wurde schneeblind. Ich bin als Pony durch den Schnee gestapft und habe als Mensch meine Hand an das warme, weiche Fell von James Pigg geschmiegt.  Der völlig neue Blickwinkel war toll - erfrischend, neu, anders. Davon abgesehen ist James Pigg - also das Pony - eine der liebenswürdigsten Figuren, die mir je begegnet ist.

Felix ist echt clever. Leider fragen die äußeren Umstände selten, nach clever, taff oder mutig - sie passieren einfach. Wie schnell schlimme Dinge (wie hier Obdachlosigkeit) passieren können, und dass sie wirklich jedem passieren können, zeigt Susin Nielsen hier in einer spannenden und witzigen Geschichte.

Was mir als allererstes ins Auge sprang, waren die modernen Illustrationen und die grandiosen Farben. Die Bilder sind bunt und knallig – und gefallen mir außerordentlich gut. Betrachtet man das Cover, kommt der Gedanke auf, dass die Tatsache, dass Onkel Bobby einen Mann heiratet das Thema der Geschichte ist. Weit gefehlt! Und genau das macht dieses Buch so genial. Indem es um Claras Sorge geht, dass ihr Onkel nicht mehr genug Zeit für Sie haben könnte, weil er heiratet und egal wen er heiratet, wird die gleichgeschlechtliche Liebe und Ehe normalisiert.

„Die Michalskis“ führen eine Beziehung zu dritt. Ihr Ziel war es eine Geschichte herauszubringen, in der ihre zukünftigen Kinder sich und ihre Familie wiederfinden können. Das ist ihnen hervorragend gelungen. Nicht nur eine Familie mit drei Eltern lässt sich hier finden: Neben einer Familie mit Mutter und Vater sind auch zwei Väter, zwei Mütter oder ein alleinerziehender Vater vertreten. Mir gefällt diese Vielfalt. Niemand wird ausgeschlossen, alle sind gleich anders für die anderen.

Ein unfassbar starkes und wichtiges Buch, das auf packende Weise deutlich macht, was Rassismus für die betroffenen Menschen bedeutet. Das Buch muss von noch viel mehr Menschen gelesen werden! Angie Thomas hat eine glaubwürdige, starke Hauptfigur geschaffen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe Starrs Geschichte nur ungerne unterbrochen. "The Hate U Give" wird zu Recht gerne als Schullektüre verwendet, sollte aber definitiv nicht nur aus "Schulsicht" beachtet werden. Ein Buchtipp von Marina Bonzelet

Das abenteuerlustige, aber leider gehandicapte, weil blinde Huhn, möchte unbedingt raus in die Welt ziehen und überredet die in einem Hinterhof lebende, ängstliche lahme Ente zu einer Reise zum Ort, an dem die geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen. Die Ente beschreibt dem aufgeregten Federvieh die Umgebung, die es leider ja nicht sehen kann... Doch wo landen die beiden am Ende wirklich?

Überzeugend und einfühlsam hat Nielsen wieder ein grandioses Jugendbuch geschreiben. Es geht um Freundschaft und erste Liebe - aber es geht vor allem auch um Ängste, Fehler und Schuld.   Petula ist der festen Überzeugung, dass sie Schuld am Tod ihrer kleinen Schwester ist. Seitdem hat sie Angst vor allem und jeden, fühlt sich verantwortlich für die Ehe ihrer Eltern und kann ihre beste Freundin kaum noch ansehen, da deren kleiner Bruder im selben Alter wie ihre Schwester war.

Eine herzerwärmendes Vorlese- oder Selberlese-Geschichte (dann ab 8 Jahren) mit immer mal wieder eingestreuten, witzigen Illustrationen von Anne-Kathrin Behl.

Selten habe ich ein so berührendes und gleichzeitig witziges Kinderbuch gelesen. Erst Recht nicht über ein so ernstes Thema wie "Tod". Dass Frida noch viel über das Leben lernen muss, wird dem Leser - und auch Samuel - schnell klar. Das führt zu unfassbar lustigen und skurrilen Situationen, die auch mir noch viel Spaß gemacht haben. Trotz einiger Schreckmomente kann ich versichern, dass das Buch für Leser ab 10 Jahren bestens geeignet ist, aber eben auch deutlich länger unterhält. Absolute Leseempfehlung! Für mich eine der besten Neuerscheinungen in diesem Herbst.