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Bachtyar Ali "Mein Onkel, den der Wind mitnahm"

17.11.202120:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Lesung - Musik - Gespräch

Moderation: Hartmut Buchholz
Musik: Amang Yahya
Lesung: Wolfgang Werner

Über das Buch:

Der launische Wind zieht den Onkel ein ums andere Mal mit sich fort, hinein in ein neues Leben.
Djamschid Khan ist hinter dicken Gefängnismauern dünn geworden. Leicht wie Papier, sodass ihn eines Tages ein Windstoß erfasst und ihn fortträgt, über die Mauern des Gefängnisses hinweg und hinaus in die weite Welt.

Immer wieder weht er davon, und immer wieder beginnt er ein neues Leben. Bei der Armee, als Geist, als Prophet, als Geliebter, als fliegende Attraktion – zahllose Wirbel ziehen den Mann mit sich fort, bis er selbst nicht mehr weiß, wer er einmal war und wohin er gehört. Einzig sein Neffe ist auf der Suche nach ihm und nach etwas, das seinem Onkel seine Wurzeln zurückgibt.

Eine schwerelose, berührende, auch tragische Geschichte vom sich Verlaufen, vom neu Beginnen und der Frage, wohin wir eigentlich unterwegs sind.

Hartmut Buchholz über das Buch: »Man kann diesen Text als Humoreske, als Märchen, als Schelmenroman lesen – und müsste seinen grausigen Hintergrund, die Kriege zwischen Irak und Iran, das Gemetzel, das Elend, das Leid ausblenden. Man kann diesen Text auch als Parabel über die Unbehaustheit des Menschen lesen, als literarisches Echo auf Flucht und Odyssee, als Reflexion über ›die Leere‹, die ›der wahre Spiegel unseres sinnlosen Lebens‹ ist – und müsste seine abgründige Komik, seine fantastischen Volten ignorieren. Der grandiose Erzähler Bachtyar Ali erfindet eine Figur, die sich immer wieder neu erfinden muss.«
Hartmut Buchholz, Badische Zeitung

Bachtyar Ali wurde 1966 in Sulaimaniya (Nordirak) geboren. 1983 geriet er durch sein Engagement in den Studentenprotesten in Konflikt mit der Diktatur Saddam Husseins. Er brach sein Geologiestudium ab, um sich der Poesie zu widmen. Sein erster Gedichtband Gunah w Karnaval (Sünde und Karneval) erschien 1992. Sein Werk umfasst Romane, Gedichte und Essays. Er lebt seit Mitte der Neunzigerjahre in Deutschland. 2017 wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet.

Ausführliche Biographie: Bachtyar Ali ist der bekannteste zeitgenössische Schriftsteller und Poet des autonomen irakischen Kurdistan. Er wurde 1966 in Sulaimaniya (Nordirak) geboren. 1983 geriet er in Konflikt mit der Diktatur Saddam Husseins, wurde bei Studentenprotesten verletzt und brach sein Geologiestudium ab. Er widmete sich der Poesie und erhielt noch im selben Jahr seinen ersten Preis für sein Gedicht Nishtiman (Heimatland). Sein erster Gedichtband Gunah w Karnaval (Sünde und Karneval) erschien 1992.

Nach dem Aufstand von 1991 und der damit verbundenen teilweisen Autonomie boten sich den Schriftstellern und Intellektuellen in den kurdischen Gebieten bisher ungekannte Artikulationsmöglichkeiten. Bachtyar Ali intensivierte seine eigene schriftstellerische Tätigkeit und widmete sich gleichzeitig der philosophischen Zeitschrift Azadi (Freiheit). Sein umfangreiches Werk umfasst Romane, Gedichte und Essays. In Kurdistan gewann er großes Ansehen durch seine unparteiische Haltung und seine offene Kritik an den politischen und sozialen Verhältnissen in seiner Heimat.

2005 kürte das Bildungsministerium des autonomen irakischen Kurdistan den Roman Die Stadt der weißen Musiker zum besten Buch des Jahres. 2009 erhielt er als Erster den HARDI-Literaturpreis, der zum größten Kulturfestival im kurdischen Teil des Irak gehört. 2014 wurde er mit dem neu eingerichteteten Sherko Bekas-Literaturpreis ausgezeichnet.

Bachtyar Ali lebt seit Mitte der Neunzigerjahre in Deutschland. 2017 wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet.

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