Samuel Meffire wuchs als Afrodeutscher in der DDR auf und wurde allen Widrigkeiten zum Trotz der erste schwarze Polizist Ostdeutschlands. In den von Umbruch und Unruhen geprägten 90er Jahren war er Gesicht einer sächsischen Antirassismus-Kampagne, erhielt Einladungen zu Politiker-Empfängen, Talkshows und etlichen Medienauftritten. Doch dann rutschte er vom Vorzeigepolizisten selbst in die Kriminalität ab, fristete seine Tage als gejagter Verbrecher und Häftling. Nach sieben Jahren Haft kämpfte Meffire sich ins Leben zurück und begab sich erneut an die "Frontlinie" sozialer Verwerfungen, diesmal jedoch nicht als Polizist, sondern als Sozialarbeiter für schwerst gewaltauffällige Jugendliche und erfolgreicher Indie-Autor dystopischer Krimis. In seinem Buch gewährt Samuel Meffire einen intimen Einblick in seine Gefühlswelt. Hintergründig und von geradezu brutaler Offenheit berichtet er packend von seiner Tour de Force über mehrere Kontinente und erzählt im Rückblick auf sein Leben zugleich einen oft übersehenen Teil deutsch-deutscher Geschichte.
Die Veranstaltung findet im wunderschönen Ambiente der ehemaligen Kapelle des Collegium Leoninum statt. Vor und nach der Veranstaltung hat das dazugehörige Bistrot geöffnet. Freuen Sie sich also auf einen spannenden und runden Abend!
Moderation: Philipp Seehausen
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Literaturhaus Bonn